UNESCO-Weltkulturerbe Donaulimes

Auf den Spuren der Römer entlang der Donau in Österreich

Mit 2.888 km vom Ursprung bis zur Mündung ist die Donau der zweitlängste Fluss Europas und verbindet so viele Länder und Kulturen wie kein anderer Fluss der Erde. Jeder Flussabschnitt ist einzigartig und versprüht seine eigene magische Anziehungskraft. Von beeindruckenden Naturschauspielen über die architektonischen Zeugen einer reichen und turbulenten Vergangenheit, auf den rund 350 Flusskilometern durch Österreich finden sich Welterbestätten von großer Bedeutung. Gleich vier von zwölf Welterbestätten in Österreich finden sich in der Donauregion.

Was ist vom Welterbe zu sehen?

Mehr zur Geschichte des UNESCO-Welterbes und Fundorten bietet die Website des Forum Donaulimes. Neben den unbeweglichen Hinterlassenschaften römischer Architektur sind es vor allem auch bewegliche Objekte die erhalten sind und die Archäologie bis heute beschäftigen. Das wichtigste Anliegen ist immer der Schutz der Welterbestätte. 

Zu den Fundorten

Erlebbare Geschichte

Der österreichische Donaulimes wurde von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet – und das aus gutem Grund. Entlang dieser historischen Grenze des Römischen Reiches liegen heute faszinierende Fundstätten, die von einer längst vergangenen Epoche erzählen, als römische Legionen an den Ufern der Donau patrouillierten und Siedlungen florierten.

Oberösterreich

Römerspuren entlang der bayerisch-oberösterreichischen Donau entdecken

Die Donau bildete die Nordgrenze des römischen Reiches. Der Hauptstützpunkt in Oberösterreich war „Lauriacum“, ein Legionslager auf dem Gebiet des heutigen Enns. Das römische Militär steuerte von hier aus ein Netzwerk an Kastellen und Stützpunkten zum Schutz der Grenze, von Linz bis Schlögen und Oberranna im Oberen Donautal. Das Römermuseum Kastell Boiotro befindet sich in der Passauer Innenstadt und ruht auf den Fundamenten des um 280 n. Chr. erbauten Kastells Boiotro. Der Römercastell in Oberranna, auch STANACUM genannt, ist etwa 1700 Jahre alt und das am besten erhaltene antike Gebäude in Oberösterreich. Im Römerpark in Schlögen warten ein Kastell, eine kleine Zivilsiedlung und ein römisches Bad darauf erforscht zu werden. Die Schausammlung im Museum Lauriacum in Enns ist eine der bedeutendsten Sammlungen der Römerzeit in Österreich und widmet sich beim Leben im Legionslager und der römischen Siedlung. Also auf geht's, Rucksack packen und die Spuren der Römer entdecken!

Radspaß durch die Geschichte zwischen Passau & Schlögen: Donaulimes Welterbe-Runde

Den UNESCO-Welterbestätten zwischen der Bischofsstadt Passau und dem Naturwunder Schlögener Donauschlinge wurde mit Augmented Reality neues Leben eingehaucht. Die alten Mauern erzählen nun Geschichten, in die man bei einer Radtour am Donauradweg eintauchen kann. Die erste Etappe (42,2 km) der Flussradtour auf der Suche nach der Faszination des UNESCO-Welterbes Donaulimes führt von der Drei-Flüsse-Stadt Passau stromabwärts zum berühmten Naturwunder Schlögener Donauschlinge. Hier auf der römischen Seite der legendären Militärgrenze lassen die UNESCO-Welterbestätten Römermuseum Kastell Boiotro, der Römerburgus in Oberranna und das Römerbad in Schlögen mit Visualisierungen die Welt der Römer nachfühlen. Die zweite Etappe am nördlichen Donauufer (41,4 km) – im Land der „Barbaren“ – führt stromaufwärts zurück nach Passau. Unwillkürlich erwachen Gedanken an die ewigen Wälder der freien Germanen zu römischer Zeit. Denn jede Grenze hat zwei Seiten!

Niederösterreich

Spuren der alten Römer an der Donau in Niederösterreich

Etwa 100 v. Chr. gründeten die Römer an der Donau die Siedlung Favianis, an deren Stelle später das heutige Mautern entstand. Im Römermuseum sind die archäologisch bedeutsamen Reste dokumentiert.
Zu den ältesten Bauwerken Österreichs zählen das Römertor und die Wehrtürme in Traismauer. Im Hof des Schlosses Traismauer ist das Mauerwerk des ehemaligen Limes-Castells bestens erhalten. Auch das heutige Tulln birgt mit dem Römerturm und dem Römermuseum eindrucksvolle Relikte aus der Römerzeit. Das Leben im einstigen römischen Hilfstruppenkastell Cannabiaca in Zeiselmauer ist unter anderem noch an den Römermauern zu erahnen.
Das Wahrzeichen Carnuntums ist das Heidentor, Österreichs bekanntestes römisches Baudenkmal. Besonders lebendig aufbereitet ist die römische Geschichte in der Römerstadt Carnuntum. Hier wurde weltweit einmalig ein römisches Stadtviertel im historischen Kontext am Originalstandort und in antiker Bautechnik rekonstruiert.

Römische Genüsse
Die Römer förderten die Kultivierung von Rebstöcken am Limes. Heute noch sind die Spuren der Römer im Nikolaihof Wachau in Mautern sichtbar: Im Hofverband befinden sich Überreste der frühchristlichen Agapitus Basilika.

 

Wien

Die Römer in Wien

Die siedlungsmäßigen Anfänge Wiens gehen auf die römische Antike zurück. Im 1. Jahrhundert nach Christus legten die Römer an der Stelle der heutigen Innenstadt das Legionslager Vindobona an. Mehrere tausend Soldaten dienten zum Schutz der Nordgrenze des Römischen Imperiums. Rund um das Lager Vindobona entwickelte sich eine florierende Wirtschaft und bald lebten 30.000 Menschen im heutigen Stadtgebiet - mitunter kamen die Menschen aus allen Teilen des Römischen Reiches hier her.
Die Römer waren rund 350 Jahre die bestimmende Kraft im Wiener Raum, und ihre kulturellen Spuren sind noch in der ganzen Stadt zu finden. Am Michaelerplatz sind Reste der römischen Lagervorstadt (Canabae) zu bewundern. Und das Römermuseum am Hohen Markt - wo sich damals Offiziersquartiere und große Thermen befanden - lädt ein zu einer Zeitreise zurück ins Wien der Antike.